Die Stiftung für Ökologie und Demokratie e.V. unternahm eine Bildungsreise mit einem modernen Fernreisebus ab Rülzheim / Speyer zur belgischen Hauptstadt Brüssel. Zunächst stand eine 3-stündige Stadtrundfahrt mit Rundgang auf dem Programm. Diese begann an der Kathedrale und führte vorbei an der sternförmigen Verwaltungszentrale der EU-Kommission und dem EU-Parlamentskomplex zum Wahrzeichen Brüssels, dem 102 Meter hohen Atomium, das zur Weltausstellung 1954 von Belgien errichtet wurde. Zu Fuß wurde der Rundgang in der Innenstadt fortgesetzt mit Besichtigung des Grand Place, der von reich verzierten Zunfthäusern aus der Barockzeit umgeben ist und der Galerie Royale St. Hubert, der ersten glasbedeckten Geschäftsgalerie Europas. Eine besondere Attraktion ist die Broncestatue des Manneken-Pis, das erstmals 1388 urkundlich erwähnt wurde.
Am nächsten Tag stand ein Ausflug nach Brügge und Gent in Flandern auf dem Programm. Besonders ansprechend empfanden die Reiseteilnehmer die Stadt Brügge, die sich ihr mittelalterliches Stadtbild bewahrt hat. Zu den Sehenswürdigkeiten der mittelalterlichen Hafenstadt gehören u.a. die Tuchhallen aus dem 13.
Jahrhundert und der Belfried aus dem 12. Jahrhundert, das Wahrzeichen der Stadt. Der Beginenhof stammt aus dem 13. Jahrhundert, das gotische Rathaus aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Am Nachmittag ging die Fahrt weiter zur Stadt Gent am Zusammenfluß von Leie und Schelde. Diese Stadt ist zwar nicht so unberührt erhalten geblieben wie Brügge, dafür aber von nie erlahmender Geschäftigkeit und ist eine bedeutende historische Kunst- und Großstadt. Die historische Innenstadt bietet ein großartiges Ensemble prächtigster Bauten sowie alter Fleisch- und Fischhallen entlang malerischer Kanäle.
Höhepunkt der Bildungsreise war der Besuch des EU-Parlaments auf Einladung des stellvertretenden Vorsitzenden des Kuratoriums der Stiftung für Ökologie und Demokratie e.V., Prof. Dr. Dr. Klaus Buchner MdEP (ÖDP). Verschiedene Gespräche mit einem Parlamentsreferenten und dem Abgeordneten Buchner sowie die Besichtigung des Plenarsaales standen am Vormittag auf dem Programm, während am Nachmittag die Gruppe an einer Sitzung des Außenhandelsausschusses teilnehmen konnte, bei dem die Diskussion über das Freihandelsabkommen CETA zwischen der EU und Kanada auf der Tagesordnung stand. Ausschußmitglieder hatten Gelegenheit, dem Generaldirektor der GD Handel, Jean-Luc Demarty, konkrete Fragen zu stellen. Über die unkritischen und teilweise sogar euphorischen Stellungnahmen der Abgeordneten von EVP, Sozialisten, Liberalen und anderen zum vorliegenden Entwurf des CETA-Vertrags waren die Reiseteilnehmer empört. Doch einige Politiker wie Prof. Dr. Dr. Buchner stellten kritische Fragen. Prof. Dr. Dr. Buchner verwies beispielsweise auch auf eine aktuelle negative Stellungnahme des Richterbundes.
Auf der Rückfahrt von Belgien stand noch ein Abstecher der Kaiserstadt Aachen auf dem Programm.