- Das Foto von der Preisverleihung zeigt alle Preisträger von links nach rechts: Gerhard Mentges vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (1. Preis in der Kategorie „große Kliniken), Wolfgang Hanselmann vom Klinikum Esslingen (1. Preis in der Kategorie „kleine Kliniken“, Monika Brandt vom Universitätsklinikum Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden (1. Preis in der Kategorie „mittelgroße Kliniken“), Thomas Voß, Geschäftsführer der LWL-Kliniken Münster und Lengerich (je 2. Preis in der Kategorie „kleine Kliniken“), Stiftungsvorsitzender Hans-Joachim Ritter, Tobias Waldhausen von der LVR-Klinik Langenfeld (3. Preis in der Kategorie „kleine Kliniken“) und die BfN-Präsidentin und „Ökologia“, Frau Prof. Dr. Beate Jessel.
● Bundesweiter Wettbewerb der Stiftung für Ökologie und Demokratie e.V.
● Preisverleihung im Bundesamt für Naturschutz durch die Ökologia 2016
Bonn, 20. Mai 2016: Die Preisträger im bundesweiten Wettbewerb „Das ökologische Krankenhaus“
wurden am Donnerstag, 19. Mai, im Bundesamt für Naturschutz (BfN) in Bonn ausgezeichnet.
Die Stiftung für Ökologie und Demokratie e.V. hatte ihren Wettbewerb im Februar dieses
Jahres ausgelobt und insgesamt 2.080 Kliniken angeschrieben.
Prof. Beate Jessel, BfN-Präsidentin und „Ökologia“ – Botschafterin der Ökologie 2016, und Hans-
Joachim Ritter, der Vorsitzende der Stiftung für Ökologie und Demokratie e.V., ehrten folgende
Kliniken: In der Kategorie „große Kliniken“ erhielt den ersten Preis das Universitätsklinikum
Hamburg-Eppendorf. In der Kategorie „mittelgroße Kliniken“ ging der erste Preis an das Universitätsklinikum
Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden und in der Kategorie
„kleine Kliniken“ wurde das Klinikum Esslingen GmbH mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Die
drei ersten Preise waren jeweils mit 1.000 Euro dotiert. In der Kategorie „kleine Kliniken“ wurden
außerdem noch zwei zweite Preise und ein dritter Preis verliehen. Die beiden zweiten Preise
gingen an die LWL-Klinik Lengerich und an die LWL-Klinik Münster, der dritte Preis an die LVRKlinik
Langenfeld.
Der Stiftungsvorsitzende Hans-Joachim Ritter hob in seiner Laudatio hervor, dass sich alle
Preisträger in herausragender Weise in ganzheitlichem und ökologischem Sinne engagiert haben.
Vor allem die drei ersten Preisträger seien insbesondere durch ihre zum Teil hohen tatsächlichen
Energieeinspareffekte in den letzten drei Jahren positiv aufgefallen. Die nachgewiesenen
Energieeinsparmaßnahmen bei Wärme und Strom seien letztendlich auch ausschlaggebend
gewesen für die Bewertung. Als Jury hatte der vierköpfige Stiftungsvorstand fungiert.
Prof. Beate Jessel, als Ökologia 2016 auch Schirmherrin des Wettbewerbs, sagte: „Naturverträgliches
Wirtschaften ist ein Aspekt, die naturverträgliche Gestaltung ein zweiter. Gestalten Unternehmen
ihre Außen- und Grünanlagen naturnah, hat dies positive Auswirkungen auf das
Wohlbefinden der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und im Falle einer Klinik auch auf das der
Patienten. Gleichzeitig tragen sie auch zum Erhalt der biologischen Vielfalt bei. Das belegen
zahlreiche Untersuchungen und Praxistests.“
Die drei ersten Preisträger im Kurzporträt
Universitäts-Klinikum Hamburg-Eppendorf GmbH
Im Leitbild des Universitäts-Klinikums Hamburg-Eppendorf GmbH ist die Nachhaltigkeit und das Programm
„Grünes Universitätsklinikum Eppendorf“ fest verankert. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden
kontinuierlich fortgebildet durch den Austausch mit anderen Kliniken, über Fachzeitschriften und FachtagunBundesamt
für Naturschutz – Pressemitteilung vom 20.05.2016 – Seite 2
gen und durch die Mitgliedschaft in Netzwerken. Die Klinik ist nach DIN ISO 50001 zertifiziert und trägt das
Qualitätssiegel als familienfreundliches Unternehmen. Maßnahmen in diesem Jahr sind die Mitarbeiteraktivierung
zur Beteiligung beim Energiesparen und weitere technische Effizienzsteigerungsmaßnahmen
(Beleuchtung und Brauchwarmwasserbewertung).
Der Wärmeverbrauch von 57.974.000 Kilowattstunden (kwh) im Jahr 2013 ging auf 49.435.000 kwh im Jahr
2015 (= Minus von 14,7 %!) zurück, der Stromverbrauch sank von 50.913.508 kwh im Jahr 2013 auf
38.204.329 kwh im Jahr 2015 (= Minus von 25 %). Maßgebend dafür waren der Bau und Betrieb eines
Blockheizkraftwerks mit Kraft-Wärme-Kälte-Koppelung, die Einführung der freien Kühlung, der hydraulische
Abgleich des zentralen Wärme- und Kältenetzes, Dämmmaßnahmen sowie eine präzise Steuerung in
Nutzerabstimmung über die Gebäudeleittechnik.
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden
Auch dem Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden ist der Schutz von Natur und Umwelt ein
wichtiges Anliegen. So gibt es einen jährlichen Umwelttag, ein Carus-Green-Team und Umweltbeauftragte.
Durch die Abschaltung der Raumlufttechnik-Anlagen in nutzungsfreien Zeiten, die Reduzierung des
Kühlbetriebes und durch eine gleitende Temperaturanpassung bei hochsommerlichen Außentemperaturen
wird der Energieverbrauch reduziert.
Das Klinikum nutzt zudem bedarfsgerechte Lichtsteuerung mit Präsenzmelder, LED-Technik bei der
Außenbeleuchtung und in Aufzugskabinen sowie vier Photovoltaik-Anlagen.
Folgende Management-Systeme wurden implementiert: Ökoprofit, EMAS, Energiedatenerfassungssystem.
Im Bereich Wärme wurden folgende Einspareffekte erzielt: 47.540.000 kwh im Jahr 2013 auf 42.475.000
kwh im Jahr 2015 (= Minus von 10,65 %). Im Bereich Strom stieg der Verbrauch von 41.250.000 kwh im
Jahr 2013 allerdings auf 43.725.000 kwh im Jahr 2015 an.
Um den Energieverbrauch zu optimieren, setzt das Klinikum auf eine beispielhafte Mitarbeiteraktivierung und
Bewusstseinsbildung.
Klinikum Esslingen GmbH
Das Klinikum Esslingen verzeichnet im Bereich der Wärmeenergie mit 22,9 % die prozentual höchste
Reduzierung (10.900.000 kwh im Jahr 2013 auf 8.400.000 kwh im Jahr 2015). Allerdings ging der
Stromverbrauch leicht nach oben. Dieses Haus hat am Projekt Ökoprofit erfolgreich teilgenommen und führt
das Energieaudit nach DIN EN 16247-1 durch. Seit 2012 betreibt das Klinikum außerdem ein Energiedatenmonitoring
mit stetigem Aufzeigen des aktuellen Einsparpotentials durch ein externes Büro.