Liebe Mitbürgerinnen,
liebe Mitbürger,
das vergangene Jahr war erneut sehr anstrengend und fordernd mit vielen negativen Ereignissen.
Der überfallartige Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, der am 24. Februar 2022 begann und mittlerweile schon fast zwei Jahre andauert, wird seit dem 7. Oktober durch den Terrorkrieg der islamistischen Organisation Hamas gegen Israel medial überlagert. Die palästinensische Zivilbevölkerung des Gazastreifens leidet im doppelten Sinne, da sie von der Hamas als Schutzschild benutzt wird und andererseits die legitimen israelischen Vergeltungsschläge vor der Zivilbevölkerung und deren Einrichtungen wie Krankenhäusern und Schulen kein Halten kennt.
Die Folgen dieser Kriege, wie wir sie aktuell täglich in den Medien erleben müssen, sind massenhafte Tötungen und riesige Zerstörungen, furchtbares Leid, Flüchtlingsströme von Menschen, vor allem Frauen mit Kindern, aus der Ukraine mit der Folge, dass die Aufnahmekapazitäten bereits am Limit sind, zumal weiterhin viele Asylsuchende aus zahlreichen Regionen unserer Erde nach wie vor bei uns in Deutschland aufgenommen werden wollen, eine Energiekrise aufgrund der Tatsache, dass Russland einerseits über die Gaspipelines nichts mehr liefert und andererseits, durch unseren Verzicht auf russisches Gas und Öl. Schließlich führte die Knappheit von fossilen Energien zur höchsten Inflation seit dem 2. Weltkrieg. Auch im neuen Jahr werden die barbarischen Kriege, bei dem neben militärischen Zielen auch die Zivilbevölkerung und die Infrastruktur angegriffen werden, weitergehen. Wir hoffen auf ein baldiges Ende der Kriege in der Ukraine und im Gazastreifen.
Als wenn all das noch nicht genug wäre, belastet die Menschheit nach wie vor die Klimaproblematik. Bisher sind wir von einer Erderwärmung von 1,1 Grad ausgegangen. In Deutschland sind wir inzwischen schon bei 2,3 Grad angelangt, da Deutschland ein Landgebiet ist. Viele Landgebiete erwärmen sind doppelt so schnell wie die globale Erde im Durchschnitt. Der Klimaforscher Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, unserem Preisträger des „Goldenen Baumes“ des Jahres 2022, hat eine hypothetische Berechnung angestellt, was wäre, wenn die Erderwärmung um 3 Grad steigen würde. Bei 3 Grad zusätzlicher globaler Erwärmung wären bei uns in Deutschland zusätzlich 6 Grad zu erwarten. Damit wäre Berlin wärmer als Madrid heute. Wenn die Menschen früher unter Hitzerekord von 39 Grad stöhnten, dürften dann eher 45 Grad vorherrschen. Die Belastungsgrenze des menschlichen Körpers liegt bei einer anhaltenden Kühlgrenztemperatur von 35 Grad Celsius, doch schon unterhalb von 30 Grad wird es gefährlich. Was trotz allem Hoffnung macht, ist, dass die 3-Grad-Welt-Marke kein unvermeidliches Schicksal ist. Noch ist es möglich, die Erwärmung auf nahe der 1,5-Grad-Marke zu begrenzen, was 2015 in Paris von der Weltgemeinschaft beschlossen wurde, wozu sich hierzulande fast alle Politiker bekennen und was die kürzlich in Dubai veranstaltete Weltklima-Konferenz erneut bestätigt hat. Sowohl der Klimaschutz als auch Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel müssen künftig konsequenter als bisher im Zentrum politischer Entscheidungen stehen, wie dies auch das Bundesverfassungsgericht am 24.03.2021 festgestellt hat.
Bedingt durch die Energiekrise ist die Nachfrage nach Erneuerbaren Energien sprunghaft gestiegen. 51 % der Bestandsgebäude in Deutschland werden aktuell noch mit Gas beheizt und ungefähr ein Viertel mit Öl bzw. Holz und Pellets. Durch den Krieg wurde die größte Energiekrise der fossilen Energien ausgelöst. Nicht wenige haben davor gewarnt. Die große Herausforderung der Zukunft besteht jetzt darin, die Bestandsgebäude auf Erneuerbare Energien umzustellen. Für alle jetzt neu zu planenden und zu bauenden Gebäude sollte es selbstverständlich sein, 100 % auf Erneuerbare Energien zu setzen, z.B. auf PV mit Wärmepumpe. Gut wären auch die Schaffung kommunaler Wärmenetze auf der Basis der Erneuerbarer Energien.
Überhaupt: Wir brauchen große Strom- und Wärmespeicher, damit wir auch Strom und Wärme haben, wenn keine Sonne scheint oder kein Wind weht.
Immerhin gab es bei der im Jahre 2022 in Montreal stattgefundenen Weltarten-Konferenz einige positive Ergebnisse, wie dass beispielsweise 30 % der Land- und Meeresflächen weltweit bis 2030 unter Schutz gestellt werden sollen, um die vor dem Aussterben bedrohten Arten zu retten. Allerdings sind noch zahlreiche Fragen im Detail noch völlig ungeklärt.
Inzwischen scheint es, dass auch der Mensch eine bedrohte Art ist. Denn die Zahl der Abtreibungen in Deutschland steigt. Und die Ampel-Regierung beabsichtigt, die Abtreibungen aus dem Strafgesetz ersatzlos zu streichen. Es ist erschreckend, mit welcher Gleichgültigkeit solche Entwicklungen von den Meinungsführern unserer Gesellschaft wie den Medien, wenn überhaupt, kommentiert werden. Immer mehr setzt sich die Auffassung durch, dass das Selbstbestimmungsrecht der Frau vor dem Recht auf Leben rangiert. Es bleibt festzustellen, dass sich der Wertekompass unserer Gesellschaft in Schräglage befindet. Nicht nur die Umwelt muss gerettet werden. Auch das menschliche Leben bedarf des Schutzes und der Rettung. Europa ist zunehmend dabei, seine geistige Grundlage zu verlieren. Deshalb hatten wir für das abgelaufene Jahr die Bundesvorsitzende der Aktion Lebensrecht für alle (ALfA), Cornelia Kaminski, zur „Ökologia“ – Botschafterin der Ökologie – berufen.
Ich wünsche Ihnen ein gelingendes, erfolgreiches und friedliches Jahr 2024!