Die Stiftung für Ökologie und Demokratie e.V., veranstaltete am 24. Und am 26. September 2014 Tagesexkursionen mit Fernreisebussen nach Verdun (Nordfrankreich) anläßlich des Ausbruchs des 1. Weltkrieges vor 100 Jahren. Ursprünglich hatten wir eine Exkursion geplant. Aber aufgrund der großen Nachfrage konnten wir mit zwei vollen Bussen die Exkursionen durchführen.
Der frühere Bundeswehroffizier Peter Krug, ein fachkundiger Kenner der Kriegsereignisse vor und während des 1. Weltkrieges, informierte die Reiseteilnehmer ausführlich über die politische Lage in Europa sowie die Macht- konstellationen vor Ausbruch des 1. Weltkrieges und referierte vor Ort an den Erinnerungsstätten bei Verdun über die damaligen Ereignisse. Anschaulich zeichnete der Referent die Situation in den Jahren 1914 – 1918 nach. Das Attentat von Sarajevo am 28.6.1914 auf den österreichisch-ungarischen Thronfolger Franz Ferdinend sei nur der Tropfen gewesen, der das Faß zum Überlaufen brachte. Tatsächlich haben die europäischen Staaten ständig aufgerüstet und wollten jeweils ihre Vormachtstellungen ausbauen. Dabei waren der deutsche Kaiser, der russische Zar und der englische Thronfolger sogar verwandt bzw. verschwägert.
Die Fahrt begann auf den Schlachtfeldern von Verdun beim ehemaligen Dorf Fleury, das im Verlauf des Krieges achtzehnmal seinen Besitzer änderte. Oft bekriegten sich Deutsche und Franzosen in Häuserkämpfen. Die Front verlief mitten durch das Dorf, das total zerstört wurde. Heute erinnern Gedenktafeln an die früheren Straßen, an Kirche, Rathaus und die einzelnen Gebäude und Gehöfte. Die weitere Station war der Besuch des Gebeinhauses (Ossuaire) und des französischen Soldatenfriedhofs, wo sich Helmut Kohl und Francois Mitterrand am 22.9.1984 zum Zeichen der Versöhnung die Hände gereicht haben. Desweiteren besuchten die Exkursionsteilnehmer den Bajonettgraben und das Fort Douaumont und abschließend die Zitadelle von Verdun.
Der Stiftungsvorsitzende Hans-Joachim Ritter erinnerte daran, daß Europa nach Ende des 2. Weltkrieges eine mittlerweile 69-jährige Friedenszeit erlebe. Dies sei ein wertvolles Gut, „denn so lange Friedenszeiten“ habe es in Europa nie gegeben. Es müsse deshalb Aufgabe der heutigen Staatsmänner sein, Konflikte deeskalierend und auf diplomatischem Wege zu lösen. „Nie wieder Krieg!“ lautete sein Appell.